Profil Mensch – Erde – Zukunft
Geographie 6-stündig, erhöhtes Niveau, integriertes Seminar
Biologie 4-stündig
PGW 2-stündig
Das Profil „Mensch – Erde – Zukunft“ befasst sich mit den Einflüssen des menschlichen Handelns auf den Raum und seine Lebewesen. So können die Schülerinnen und Schüler erkennen, wo menschliche Aktivitäten in das ausbalancierte ökologische Gleichgewicht so eingreifen, dass es außer Kontrolle zu geraten droht. Eine genaue Untersuchung und Analyse des Systems Mensch – Erde an ausgewählten Beispielen ist somit notwendig und lohnend. Auf Grundlage dieser Kenntnisse kann dann begründet über Lösungsansätze für aktuelle Probleme auf der Welt nachgedacht und kontrovers diskutiert werden. Die Schülerinnen und Schüler werden erkennen, dass umgesetzte Entscheidungen immer im Zusammenhang mit politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stehen. Auf diese Weise werden die jungen Erwachsenen ein breites Verständnis für aktuelle und zukünftige Fragen der Gesellschaft erlangen und eigene Maßstäbe für deren Beurteilung entwickeln. Außerdem soll deutlich werden, dass in einer „globalisierten“ Welt regionale gesellschaftspolitische Entwicklungen und Entscheidungen in vielfältiger Weise die Entwicklung in anderen Regionen beeinflussen, dass es – einfach formuliert – nur eine gemeinsame Welt für die Menschheit gibt.
Im ersten Semester steht der Lebensraum Stadt im Fokus der Betrachtung, weil Städte in Zukunft die „Heimat“ der Mehrheit der Menschen sein werden. Die Entwicklung und Merkmale mitteleuropäischer Städte sowie die Analyse von aktuellen Stadtentwicklungsvorhaben der Metropolregion Hamburg werden anhand vielfältiger Materialien, mehrerer Exkursionen (u.a. in die HafenCity) und eigener Erhebungen (z.B. Fotodokumentation oder Erstellen einer Karte) erarbeitet. In PGW wird nach einer umfassenden Einführung in Grundlagen und Organe der deutschen Demokratie am Beispiel Hamburgs herausgearbeitet, wie die Stadt versucht, die politischen Prozesse zu gestalten. In Biologie wird die Bedeutung der Gene thematisiert. Zunächst werden Grundlagen der Genetik erarbeitet. Welche Chancen und Risiken birgt die Gentechnik?
Im zweiten Semester beschäftigen wir uns mit den Lebensgrundlagen des Menschen und dem Handeln des Menschen im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie. Der Mensch ist Teil der Natur, aber er scheint das vergessen zu haben, weil er offenbar dabei ist, die natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören. Ist das ein Fehler des Wirtschaftssystems, der Marktwirtschaft? Oder kann der Mensch nicht anders? Im Mittelpunkt des Profilfaches Geographie steht die vertiefte Untersuchung ausgewählter Ökosysteme. Hierbei werden natürliche Bedingungen und menschliche Eingriffe analysiert, Nutzungskonflikte aufgedeckt, die Gefährdung des Ökosystems bewertet sowie Lösungsansätze entwickelt und beurteilt. Die beteiligten Fächer ergänzen und bereichern die Untersuchung mit ihren spezifischen Methoden, Herangehensweisen und Kenntnissen. Ökologische Untersuchungen runden diese Thematik ab.
Im dritten Semester wird die Frage nach einer globalen Gerechtigkeit gestellt. Die immensen Unterschiede der wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung der Länder werden weltweit untersucht. Hierbei geht es um Ursachen von Unter- oder Fehlentwicklung und im nächsten Schritt um Entwicklungsstrategien und deren Umsetzbarkeit. Das Fach PGW wird nach einer umfassenden Analyse der Gesellschaft und ihrer unterschiedlichen Schichtung versuchen, diese Erkenntnisse u. U. auf einzelne Stadtteile Hamburgs zu übertragen und dort vor Ort zu recherchieren. In Biologie wird die Herkunft und Zukunft von Leben betrachtet. Wohin führt die Evolution?
Nachdem in den ersten drei Semestern gegenwärtige Prozesse untersucht wurden, richten wir im vierten Semester den Blick stärker in die Zukunft und beschäftigen uns mit der „Nachhaltigen Entwicklung“. Hier wird im Profilfach mindestens ein globales Problemfeld genauer untersucht. Die Schüler werden bei der Schwerpunktsetzung einbezogen, um die Entfaltung von kursspezifischen Interessen zu ermöglichen. Die Biologen beschäftigen sich mit dem Stoffwechsel und dem Nervensystem. Die Gehirnforschung ermöglicht einen Blick in die Zukunft.
Worin besteht die Seminararbeit innerhalb des Profilfaches Geographie?
Einführung in die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens, Einübung wichtiger Arbeitsweisen, Vorbereitung und Auswertung von Exkursionen und Semesterausstellungen, Vorbereitung auf die Präsentationsleistungen, das schriftliche Abitur und auf die mündlichen Abiturprüfungen, individuelle Beratung.
Für wen ist das Profil besonders geeignet?
Für alle Schülerinnen und Schüler mit Interesse an verantwortungsvollem Handeln in der Welt und an gesellschaftlichen, ökologischen, biologischen, geographischen, wirtschaftlichen und politischen Prozessen; für Schülerinnen und Schüler mit Bereitschaft für neue, vertiefte Kenntnisse, für Nachdenken und Neudenken, für selbstverantwortetes Lernen sowie eigenständige Untersuchungen.
Ansprechpartner für dieses Profil im Schuljahr 2014/15: Ulf Essen (Geo), Maren Heinisch (Bio), Dietrich Sandau (PGW)
Geo-Profilreise nach Barcelona 2014
9.15, Hamburg Airport: Nach und nach mit steigender Aufregung traf unser Geoprofil am
Terminal 2 ein. Während wir am Schalter eincheckten, liefen uns kurzerhand noch Christian Rach und Jorge Gonzalez über den Weg- ein gutes Zeichen dafür, dass die Profilfahrt voller Überraschungen sein würde.
Ein paar Stunden später saßen wir abreisebereit im Flieger Richtung Barcelona; die Laune war dem guten Wetter entsprechend. Nachdem wir in Barcelona angekommen waren, erwartete uns eine Bahnfahrt, deren Länge wir hier gar nicht beschreiben möchten. Ziemlich mitgenommen wirkte deshalb unsere Truppe, als wir am Drei-Sterne-Hotel in Malgrat de Mar ankamen. Die folgenden Schritte müssen wir euch – glauben wir – nicht weiter erläutern: Zimmeraufteilung, Erkunden des umliegenden Gebietes sowie anschießendes gemeinsames Essen.
Daraufhin stellte sich uns folgende Frage: Was macht man nun wohl am ersten Abend in einem beschaulichen Küstenort Spaniens? Natürlich das Deutschland-Spiel gegen Algerien in einem einheimischen Pub gucken.
Am nächsten Tag standen wir morgens um 8.30 am Bahnhof mit hohen Erwartungen an Barcelona. Diese wurden dann auch erfüllt als wir zum ersten Mal in der Altstadt standen. Dabei hörten wir uns Vorträge über die Stadtentwicklung an, die sogar bis auf die Römer zurückzuführen ist und gingen weiter ins aufgewertete Stadtviertel „El Raval“. Dort betrachteten wir den Gentrifizierungsprozess einmal genauer anhand dieses Beispiels – denn was nützen all die theoretischen Überlegungen wenn man es nicht anhand der Praxis erläutern kann?
Um circa 17:00 Uhr waren wir dann mit der Tages-Agenda fertig. Dennoch gab es noch 1 1 /2 Stunden Zugfahrt zu bewältigen. Die träge und teilweise müde Stimmung wandelte jedoch schnell in gute Laune, als wir wieder im Mittelmeer baden gingen. Den zweiten Abend verbrachten wir diesmal entspannt am Strand- nicht fehlen durfte natürlich der obligatorische Sangria- aber keine Sorge, liebe Eltern, alles blieb im grünen Bereich.
Die nächsten zwei Tagen gaben dann die restlichen Gruppen ihr Wissen zu den unterschiedlichen Themen wie Olympiade 1992, Hafenrevitalisierung und so weiter zum Besten. Dabei war nicht nur die Stimmung heiter, sondern auch das Wetter bei Temperaturen um die 28 Grad Celsius.
Freitagmittag, Flughafen Barcelona:
Müdigkeit kennzeichneten die Gesichter und die Vorfreude auf die schönste Stadt der Welt war geringer als die Wehmütigkeit, mit welcher das Geoprofil der insgesamt sehr gelungen und unterhaltsamen Profilreise hinterher blickte.
Von Maximilian Hossner und Johannes Scholz (S3)