Überblick Klasse 10 bis zur Abiturentlassungsfeier
Was ist anders in der Oberstufe?
Mit dem Eintritt in die Oberstufe ändert sich einiges in eurem Schulleben. Wie ihr wahrscheinlich jetzt schon merkt, wird von euch ein hohes Maß an Selbständigkeit erwartet. Das bezieht sich zum einen auf alles Organisatorische: Termine im Blick haben, Material besorgen, richtige Fächerwahl, die richtige Stundenzahl usw. Zum anderen aber auch auf die Art des Lernens. In der Studienstufe seid ihr freiwillig, mit dem Ziel die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Die Schule begleitet euch auf diesem Weg, den ihr wollen müsst und der euch einiges abverlangt. Zudem gibt es neue Strukturen und neue Fächer.
Profile
Der Begriff „Profiloberstufe“ bedeutet zunächst, dass ihr ca. ein Drittel eurer Unterrichtsstunden (Wochenstunden genannt) in Profilfächern arbeiten werdet. Dabei geht es darum, dass die Fächer der Profile sich ergänzen; so betrachtet ihr z.B. das Thema Bewegung aus Sicht der Biologie und aus Sicht des Sports, ein politisches Thema auch aus geschichtlicher Sicht usw. Um dieser Arbeitsform Raum zu geben, haben wir im Laufe der Oberstufe zudem drei Profilwochen, in denen nur im Profil gearbeitet wird, fächerübergreifend – fächerverbindend.
Tut-Gruppe
Am Gymnasium Ohlstedt ist eure Profilgruppe eure Tut-Gruppe; die Lehrkräfte des profilgebenden Faches sind eure Tutorinnen/Tutoren. Insofern ist eure Tut-Gruppe so etwas wie die Heimat in der Oberstufe. Mit dieser Gruppe verbringt ihr mindestens zehn Stunden die Woche, die Profilwochen, die Studienreise und natürlich auch immer mal wieder einen gemütlichen Abend. Eure Tutorinnen/Tutoren sind Ansprechpartnerinnen/Ansprechpartner in allen Angelegenheiten, bei schulischen und persönlichen Themen.
Seminar
In der Oberstufe seid ihr aufgefordert, selbständig zu arbeiten. Das Fach Seminar hat v.a. Arbeitstechniken zum Inhalt. Wie wird recherchiert, welche Informationsquellen gibt es – auch außerhalb des Internets, wie wird richtig zitiert, wie genau muss eine Präsentation in der Oberstufe sein usw. Zudem findet im Rahmen dieses Faches auch umfangreiche Berufsorientierung (BOSO) statt.
Präsentationsleistung
Aus der Mittelstufe kennt ihr Präsentationen, die mediengestützten Vorträge. In der Oberstufe seid ihr verpflichtet pro Jahr eine Klausur durch eine Präsentationsleistung (PL) zu ersetzen. Dazu erhaltet ihr von mir zu Beginn eines Schuljahres ein Formblatt, auf dem ihr festlegen müsst, welche Klausur ihr in welchem Fach und in welchem Semester ersetzen wollt. Das Ausfüllen setzt voraus, dass ihr die entsprechenden Lehrerkräfte aufsucht und sie fragt, ob ihr bei ihnen eine Präsentation machen könnt. Sind die Lehrkräfte einverstanden, müssen sie und ihr das Formblatt unterschreiben.
BOSO
Diese Abkürzung steht für Berufs- und Studienorientierung. Am Gymnasium Ohlstedt werdet ihr zu Beginn der Oberstufe von dem Koordinator für Berufsorientierung über alles informiert. Im Laufe der Oberstufe besucht ihr verschiedene Veranstaltungen und und bearbeitet BOSO-Themen im Seminarunterricht. Alles schlägt sich in dem Führen eines BOSO-Portfolios nieder, das benotet wird. BOSO bietet euch auch Unterstützung darin, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen, mit dem Ziel, den Weg für die Zeit nach der Schule konkreter werden zu lassen.
Leistungsbewertung
In der Oberstufe erfolgt die Benotung mit Notenpunkten, 15 Punkte ist die beste Note, 0 Punkte ist die schlechteste Note.
Wie auch in der Mittelstufe setzt sich eure Zeugnisnote aus zwei Teilen zusammen, der schriftlichen Note (Klausur(en) oder Präsentation) und der Note für die laufende Kursarbeit. Die Note für die laufende Kursarbeit überwiegt für die Zeugnisnote (Ausnahme Mathematik). Dabei gilt zu beachten, dass die Note kein Rechenergebnis, sondern eine pädagogisch-fachliche Gesamtbewertung darstellt. Die endgültige Festlegung einer Zeugnisnote erfolgt auf der Zeugniskonferenz.
In Klausuren können bei erheblichen Mängeln in der sprachlichen Richtigkeit oder äußeren Form (Schrift) bis zu zwei Notenpunkte abgezogen werden.
Nachteilsausgleich Rechtschreibung
Schülerinnen und Schüler, die in der Mittelstufe eine mehrjährige schulische Förderung in Anspruch genommen haben, erfüllen die Voraussetzung für einen Rechtschreibtest zu Beginn der Oberstufe. Je nach Ergebnis kann dann ein Nachteilsausgleich erfolgen.
Studienreise
Zu Beginn des dritten Semesters fahren alle Profile des GO auf Profilfahrt. Dabei handelt es sich um eine Studienreise, auf der das fächerübergreifende Arbeiten an einem dafür ausgewählten Standort praktiziert wird. Diese Fahrt findet also mit eurer Tut-Gruppe und euren Tutorinnen/Tutoren statt. Dies macht deutlich, dass es auf dieser Reise nicht nur um das Arbeiten geht, sondern auch um eine intensive und schöne gemeinsame Zeit.
Besondere Lernleistung
In der Studienstufe gibt es im Rahmen der Begabtenförderung die Möglichkeit, neben dem Unterricht, absolut selbständig, eine „Besondere Lernleistung“ (BLL) zu erstellen. Dazu müssen von den Schülerinnen/Schülern zwei Lehrerkräfte gefunden werden, die euch begleiten. Ihr müsst also zunächst ein Thema im Kopf haben, dann Lehrerkräfte finden und anschließend über zwei Semester selbständig arbeiten (Anmeldung bis Mitte S2). Am Ende muss eine schriftliche Ausarbeitung (ca. 30 Seiten) abgegeben werden, zusätzlich findet eine 30-minütige Prüfung statt.
Kurssystem und Anforderungsniveau
Der Unterricht in der Oberstufe findet ausschließlich in Kursen statt. Dabei unterscheidet man in den Oberstufenkursen zwei Anforderungsniveaus: Das erhöhte Anforderungsniveau (eA) und das grundlegende Anforderungsniveau (gA). Die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch werden in der Oberstufe Kernfächer genannt. Alle Schüler:innen müssen zwei der drei Kernfächer auf erhöhtem Niveau belegen, auch hier zeigt sich wieder die große Bedeutung der Kernfächer in der Studienstufe. Von den Profilfächern wird nur das profilgebende Fach auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet, die profilbegleitenden Fächer sind auf grundlegendem Niveau.
Neu ist auch, dass ihr zwar manche Fächer belegen müsst, aber auch da habt ihr meist eine Wahl, z.B. Kunst oder Theater. Bei manchen Fächern seid ihr hingegen vollkommen frei, ob ihr sie belegen wollt. Es ist also möglich, den Stundenplan stärker nach eigenen Interessen zu gestalten. Dazu wählt ihr Fächer aus den folgenden sogenannten Aufgabenfeldern:
1. Sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld:
Deutsch, Fremdsprachen, Bildende Kunst, Theater.
2. Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld:
PGW, Geschichte, Geographie, Recht, Religion, Philosophie.
3. Mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld:
Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Informatik.
4. Die Fächer Sport und Seminar, die keinem Aufgabenfeld zugeordnet sind, aber von
jedem belegt werden muss.
Wahlen
Zu Beginn des zweiten Halbjahres 10 wählt ihr alle Kurse für die Oberstufe, d.h. das Profil UND die Kurse, die ihr belegen müsst bzw. möchtet. Welche Kurse ihr belegen müsst, hängt davon ab, welches Profil ihr wählt. So müssen z.B. Schüler:innen des Sportprofils keine Naturwissenschaft mehr belegen, da sie Biologie im Profil haben. Ihr wählt also:
1. Das Profil mit den dazugehörigen Fächern (die Profile und die dazugehörigen Fächer
findet ihr im Anhang).
2. Mathe, Deutsch, Englisch. Ihr entscheidet, welche zwei Kernfächer
ihr auf erhöhtem Niveau belegen wollt. Je nach Wahlverhalten des Jahrgangs werden
die Kernfächer auch in Mischkursen gA/eA durchgeführt.
3. Kurse im gesellschaftlichen Aufgabenfeld: Alle müssen 4 Stunden belegen (sofern
nicht schon im Profil).
4. Kurse im naturwissenschaftlichen Aufgabenfeld: Alle müssen 4 Stunden belegen
(sofern nicht schon im Profil).
5. Jeder muss Religion oder Philosophie wählen (sofern nicht schon im Profil).
6. Jeder muss Kunst oder Theater wählen (sofern nicht schon im Profil).
7. Jeder muss Sport wählen (sofern nicht schon im Profil).
8. Jeder muss pro Semester 34 Wochenstunden belegen.
Achtung: Wer Sport oder Kunst als Abiturprüfungsfach hat, muss sich auch in Mathematik prüfen lassen (mündlich oder schriftlich).
Nachdem ihr gewählt habt, werden die Wahlen ausgewertet. Wenn ein Profil oder ein Kurs wegen zu geringer Anwahl nicht stattfinden kann, werden die betroffenen Schüler:innen über Teams kontaktiert, um gemeinsam mit ihnen nach der besten Lösung zu suchen. Wenn alles geklärt ist, wird der Jahrgang darüber informiert, welche Profile für euren Jahrgang tatsächlich durchgeführt werden können.
Alle Schüler:innen erhalten am ersten Schultag ihren eigenen Stundenplan, dem sie entnehmen können, bei welcher Lehrkraft sie welchen Kurs haben werden (Profillehrkräfte werden am Profilinformationstag bekanntgegeben). Innerhalb der ersten drei Wochen der Studienstufe gibt es die Möglichkeit, einen begründeten Antrag auf einen Fachwechsel zu stellen, also z.B. von Kunst zu Theater. Sofern das möglich ist, würde ich den Kurswechsel genehmigen. Das hängt aber von vielen Faktoren ab und klappt nicht immer. Nach Ablauf der Wechselfrist ist ein Fachwechsel nicht mehr möglich. Grundsätzlich ist es nicht möglich, innerhalb desselben Faches einen Kurs zu wechseln, also z.B. von Kunst zu Kunst.
Abitur
Am Ende der Studienstufe wartet die Abiturprüfung auf euch. Sie findet im Anschluss an das vierte Semester statt. Die gute Nachricht: Noch bevor ihr die erste Abiturprüfung antretet, stehen schon ca. zwei Drittel eurer Abiturnote fest. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass in der Oberstufe jeder Tag zählt, denn ab dem ersten Unterrichtstag zählen die Leistungen für die Abiturnote.
Nach dem vierten Semester wird auf der Zulassungskonferenz geprüft, ob ihr zum Abitur zugelassen werden könnt. Dies ist nur möglich, wenn ihr durchgehend 34 Unterrichtsstunden pro Semester in den notwendigen Fächern belegt hattet und wenn ihr im Laufe der Studienstufe nicht zu viele Unterkurse hattet (4 Punkte oder schlechter). In der Regel kann man 8 Unterkurse in den Fächern haben, die man für die Abiturnote zählen lassen muss. Kein einzubringender Kurs darf mit 0 Punkten bewertet sein.
Die Abiturnote setzt sich aus zwei Blöcken zusammen. Block 1 besteht aus bestimmten Zeugnisnoten, die ihr im Laufe der Studienstufe erworben habt. Ihr müsst mindestens 32 Semesterergebnisse, d.h. Zeugnisnoten, zählen lassen, maximal 40. Damit wird klar, dass nicht jede Zeugnisnote für die Abiturnote zählt.
Aus den vier Semestern der Studienstufe sind folgende Ergebnisse verpflichtend einzubringen:
– alle vier Ergebnisse der drei Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch,
– alle vier Ergebnisse des einen profilgebenden Faches,
– alle vier Ergebnisse des weiteren Abiturprüfungsfachs, das nicht bereits als Kernfach
oder als Profilfach eingebracht worden ist,
– alle vier Ergebnisse aus Bildende Kunst oder Theater
– alle vier Ergebnisse aus Geographie oder Geschichte oder PGW (Politics)
– alle vier Ergebnisse in einem naturwissenschaftlichem Fach
Wenn mit diesen Fächern noch keine 32 Ergebnisse erreicht sind, muss mit weiteren Einzelnoten aufgefüllt werden. Die Einbringung weiterer Semesterergebnisse über die Mindestanzahl von 32 hinaus kann sinnvoll sein, wenn sich auf diese Weise eine Erhöhung der in Block 1 anrechenbaren Punktzahl erreichen lässt.
Block 2 der Abiturnote besteht aus vier Abiturprüfungen, drei schriftlichen und einer mündlichen.
Schriftlich
Mit Ausnahme der Fächer Bildende Kunst und Politics werden im schriftlichen Abitur alle Fächer zentral geprüft, also mit von der Schulbehörde entwickelten Klausuren. In den Fächern Bildende Kunst und Sport haben die schriftlichen Prüfungen auch praktische Anteile. Die Abiturklausuren dauern in Fächern auf erhöhtem Niveau ca. 5 Zeitstunden, auf grundlegendem Niveau ca. 4 Zeitstunden.
Mündlich
Die mündliche Abiturprüfung kann als Präsentationsprüfung oder als klassische mündliche Prüfung absolviert werden. Beide Prüfungen dauern 30 Minuten. Bei der Präsentationsprüfung erhält der Prüfling zwei Wochen vor der Abiturprüfung seine Aufgabe. Die Prüfung setzt sich aus einem 10-minütigen mediengestützten Vortrag und einem 20-minütigem Prüfungsgespräch zusammen.
In der klassischen mündlichen Prüfung erhält der Prüfling seine Aufgaben 30 Minuten zur Vorbereitung und hat anschließend das 30-minütige Prüfungsgespräch.
Wahl der Prüfungsfächer
Die Prüfungsfächer werden verbindlich zu Beginn des dritten Semesters gewählt.
Für die Wahl der Prüfungsfächer gelten folgende Regeln:
1. Die Prüfung findet immer auf dem Anforderungsniveau statt, auf dem man das Fach in
der Studienstufe belegt hatte.
- Zwei Kernfächer müssen Prüfungsfächer sein.
3. Zwei Fächer auf erhöhtem Niveau müssen schriftlich geprüft werden.
4. Ein profilgebendes Fach muss Prüfungsfach sein (mündlich oder schriftlich).
Wer sich im Sportprofil kurz vor den Prüfungen verletzt, ist verpflichtet, sich in Biologie
schriftlich prüfen zu lassen.
5. Mit den Prüfungsfächern müssen alle Aufgabenfelder (s.o.) abgedeckt werden.
6. Ist das profilgebende Fach mündliches Prüfungsfach, muss die Prüfung als
Präsentationsprüfung absolviert werden.
7. Rechtskunde, Französisch, Latein, Spanisch, Seminar, Cambridge, History, Economics,
Chor, Sport gA können nicht als Prüfungsfach gewählt werden.Alle Informationen zu den Kursen und zum Abitur finden sich in der von der Schulbehörde Hamburg herausgegebenen Broschüre „Die Studienstufe an allgemeinbildenden Schulen“, hier zu finden auf der Hamburg-Seite .
Abiturentlassungsfeier
Dann ist es geschafft! Dies feiern wir im Rahmen einer festlichen Übergabe der Abiturzeugnisse in den Räumen des GO!
Informationsveranstaltungen
Eltern und Schüler werden auf zentralen Informationsveranstaltungen über alle wichtige Regelungen und Angebote informiert und umfassend beraten. Die erste Veranstaltung hierzu erfolgt Ende des ersten Halbjahres Klasse 10.
Darüber hinaus können jederzeit individuelle Beratungsgespräche mit der Abteilungsleiterin der Oberstufe, Frau Heinisch, vereinbart werden: maren.heinisch@bsb.hamburg.de
Unseren zahlreichen Schüler im Ausland halten per E-Mail Kontakt und werden auf diesem Wege beraten und an allen Vorgängen beteiligt.
M. Heinisch
Abteilungsleitung Oberstufe