„Juniorwahl ist meiner Meinung nach eine der effektivsten Methoden, um junge Menschen zum Wählen zu motivieren.“ Neben diesem Ziel soll das Projekt „Juniorwahl“ einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung von Jugendlichen leisten und ihnen unter anderem Eindrücke vermitteln, wie der Ablauf einer Wahl funktioniert. Dabei wurde nun der Wahlvorgang parallel zur stattfindenden Europawahl in der vergangenen Woche simuliert. Jeweils in der 2. Pause hatten alle Schülerinnen und Schüler ab Jahrgang 8 die Möglichkeit, in einem extra dafür eingerichteten Wahlraum ihre Stimme abzugeben. Das Ganze wurde, wie in der Vergangenheit auch, von engagierten Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschaftern betreut, die sogar im 10. Jahrgang zuvor kurze Unterrichtssequenzen zur Vorbereitung gehalten haben. Bei knapp über 65 Prozent Wahlbeteiligung zeichneten sich dabei ähnliche Trends ab, wie die gesamtdeutschen Ergebnisse der Juniorwahl oder die tatsächlichen Ergebnisse der Europawahl.
Ein Blick in den Wahlraum, in dem die Juniorwahl stattfand.
Vor der Stimmabgabe musste allerdings das Wählerverzeichnis kontrolliert werden.
Abgabe der Stimmen in den beiden Wahlkabinen.
Übersicht des Wahlergebnisses am Gymnasium Ohlstedt.
Endergebnis der Juniorwahl von sämtlichen Schulen in Deutschland.
Delara Burkhardt ist SPD-Politikerin und Abgeordnete im Europäischen Parlament und hat an der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheik teilgenommen. Am 19.12.2022 fand ein Online Gespräch mit Frau Burkhardt statt, bei welchem vor allem Schulklassen und Studierende teilnahmen, darunter auch Juniorbotschafter der Schule sowie Schülerinnen und Schüler aus dem 10. Jahrgang. Hier erzählte sie zunächst von ihren persönlichen Eindrücken von der Weltklimakonferenz und beantwortete im Anschluss Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Ziel der Weltklimakonferenz war hauptsächlich, den globalen Höhepunkt der Treibhausgasemissionen spätestens bis 2025 zu erreichen und anschließend die Emissionen bis 2030 mehr oder weniger zu halbieren. Das letztendlich erzielte Ergebnis auf der Weltklimakonferenz, das nach Frau Burkhardt längst nicht ausreichend ist, war die vereinbarte Unterstützung für die Länder, welche unter den Folgen des Klimawandels am meisten leiden. Sie sprach außerdem an, dass sich die USA, China und Indien gegen eine finanzielle Unterstützung aussprachen. Es wurde deutlich: Auch wenn die Klimakonferenz mehr oder weniger erfolgreich war, gab es Anstrengungen und wird es auch in Zukunft Anstrengungen geben, um die Emissionen weltweit zu reduzieren.
Bei uns Schülern kam das Online-Gespräch ausgesprochen gut an, da uns das Gefühl vermittelt wurde, dass wir als zukünftige Wählerinnen und Wähler einbezogen und genau informiert werden. Außerdem hatte jeder die Möglichkeit, Fragen zu stellen, und es wurden die allermeisten beantwortet. Zusammenfassend bin nicht nur ich der Meinung, dass diese Art von Online Gesprächen eine gute Art der Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern ist.
Am Mittwoch, 14.12.2022 war Frau Lilienkamp vom Architekturbüro KLETA zu Besuch am Gymnasium Ohlstedt. Sie war maßgeblich für die architektonische Ausgestaltung der Räumlichkeiten verantwortlich, in denen sich nun das Europa-Café befindet. Bei ihrem Besuch konnte sich Frau Lilienkamp einen Eindruck davon machen, wie die Räume des Europa-Cafés aktuell genutzt werden und wie sich das damit verbundene Projekt Schülerfirma bislang entwickelt hat. Zuvor fand jedoch im Beisein von Schülerinnen und Schülern aus dem Wahlpflichtkurs „Wirtschaft+“ die Übergabe eines Präsentes durch Herrn Löns als kleines Dankeschön statt. Frau Lilienkamp bedankte sich vielmals und zeigte sich im Anschluss von den Rückmeldungen begeistert, dass das Europa-Café nicht nur praxisnah und projektorientiert durch den Wahlpflichtkurs „Wirtschaft+“ geführt wird. Sie war ebenso äußerst erfreut, wie die von ihr mit entworfenen Räumlichkeiten im Lehrerkollegium und der Schülerschaft wahrgenommen werden. Es hat sich also mehr als gelohnt! Nochmals vielen Dank für die wertvolle Unterstützung!
Wir alle benutzen das Internet täglich -und das seit über zwei Jahrzehnten! Natürlich sind jedem einige Gefahren des Internets bewusst, aber in wie weit wir tatsächlich von den weltweiten Netzwerken abhängig sind, ist den meisten überhaupt nicht klar. Schließlich dient das Internet nicht nur zum Serien streamen oder um stundenlang miteinander zu schreiben und chatten. Kunst und viele andere Formen des gesellschaftlichen Lebens basieren mittlerweile auf dem Internet, z.B. virtuelle Konzerte im Lockdown. Außerdem kann es eine politische Bedeutung haben. Welche diese ist und inwiefern sie das alltägliche Leben beeinflusst, erklärte uns Tina Freyburg am Donnerstag, den 29. August 2021 im Hörsaal unserer Schule (Gymnasium Ohlstedt). Die Professorin für vergleichende Politikwissenschaft an der Universität St. Gallen in der Schweiz beschäftigt sich in ihrer Forschung mit Demokratie- und Demokratisierungsforschung in der heutigen Welt, die weitgehend digitalisiert und globalisiert ist.
Die Vorlesung begann mit einer Erzählung über die arabische Revolution im Jahr 2011. Es fing damit an, dass ein Ägypter sein neugeborenes Kind “Facebook” genannt hat. Dies galt als Zeichen dafür, dass die sozialen Medien auch in Ländern wie Ägypten eine zentrale Rolle spielen. Durch diese Art von Medien können sich schließlich Leute auf der ganzen Welt miteinander vernetzen und so auf wichtige Aktionen aufmerksam machen. Kurz darauf wurde allerdings das Internet in Ägypten ausgeschaltet. Das Internet ist wichtig, um auf risikoreiche Umstände aufmerksam zu machen oder oppositionellen Widerstand zu organisieren, so, wie wenn falsche Informationen im Umlauf sind. Das Internet ist deshalb aber auch immer häufiger Ziel autoritärer Repression oder Mittel der Agitation.
Das internet als Unterdrückungs- und Manipulationsinstrument dient dann der Verbreitung von falschen Informationen und zum Erhalt von Machtpositionen oder zur weitgehenden Kontrolle der Kommunikation, wie am Beispiel Ägyptens deutlich wurde. Der Provider NOOR war im fraglichen Zeitraum der Einzige, der in Ägypten nicht vom Internet abgeschaltet wurde, da er den Betrieb der Börse sicherstellt und die ägyptische Regierung keinen wirtschaftlichen Bankrott riskieren wollte.
Aber was ist das Internet, welches theoretisch überall abgeschaltet werden könnte, überhaupt?
Das Internet ist eigentlich einfach nur ein Netzwerk aus Rechenmaschinen oder autonomen Systemen, die zufällig miteinander verbunden sind. Es wird von den Internetanbietern (ISP) operiert, welche den Zugang zum Internet an den Nutzer verkaufen. Jedes ISP hat ein eigenes Autonomes System, welches immer regional, mit ihrem Set an IP-Adressen, registriert ist. IP-Adressen sind praktisch die Adressen der Geräte, nur eben digital. Die Daten wandern von Person zu Person und somit auch von einem ISP zum nächsten. Dieser Vorgang ist mit einem Brief vergleichbar, der beispielsweise von Hamburg nach New York verschickt wird. Nur, dass das Internet eben schneller, effizienter und günstiger ist. Trotzdem gibt es eine Art Wegzoll, wenn man andere ISP benutzt. Außerdem gibt es spezielle Behörden oder Einheiten mit Überblick über alle IP-Adressen, wie zum Beispiel Ripe Ncc, welches für Europa verantwortlich ist. Wenn man im Internet etwas eingibt oder eine Nachricht verschickt, müssen erstmal einige Schritte abgehakt werden, damit das auch funktioniert. Zuerst wird der Browser geöffnet und dann der Text eingegeben. Da das Internet aber nicht auf Buchstaben, sondern auf Zahlen basiert, muss der Text von dem Domain Name System, also dem DNS, erst einmal übersetzt werden. Schließlich kann der Text verschickt werden. Die Route, die eine Nachricht geht, um von Absender zu Empfänger zu kommen, kann sogar nachverfolgt werden. Dafür kann man einfach in der Suchleiste “terminal” anklicken und man bekommt eine Liste von Zeilen mit den IP-Adressen von allen Routern, in die man sich eingeloggt hat. Um weitere Verläufe zu sehen, kann man auf bestimmte Webseiten zurückgreifen.
Laut einer Umfrage die mit den Schülern der PGW-Kurse des zehnten Jahrgangs durchgeführt wurde, wird das Internet am häufigsten über das Smartphone genutzt. Den zweiten Platz belegt der Computer und das Tablet kommt an dritter Stelle. Über diese Geräte verbringen wir also am meisten Zeit im Netz. Aber für wie lange eigentlich? Der Großteil der Teilnehmer benutzt das Internet täglich für drei bis vier Stunden. Fünf bis sechs Stunden und ein bis zwei Stunden wurde am zweithäufigsten genannt.
Das Internet bildet also einen sehr großen Teil unseres Lebens. Und obwohl man es nicht denken würde, ist das Internet für uns noch viel wichtiger, wenn wir älter werden. Steuererklärungen können online abgeschlossen und E-Mails von unterwegs erledigt werden. Andere wichtige Verträge kann man auf dem Handy immer parat halten, auch um einen Rettungswagen oder ein Taxi zu rufen ist das Smartphone nützlich. Zum einen stellt das Internet eine Basisinfrastruktur da, zum anderen ist es kritisch zugleich. Falls das Internet mal ausfallen sollte, sind viele wichtige Bereiche unseres Lebens betroffen. Verwaltungen, Parlamente und die Justiz können nicht auf ihre Systeme zurückgreifen und der Luft- und Straßenverkehr benötigt ständige Updates, falls sich etwas verspätet. Dadurch ist unser Alltag stark von dem Internet beeinflusst. Trotzdem gibt es Bereiche, die nicht so akut betroffen wären, wie zum Beispiel Abwasserwirtschaft, die Müllabfuhr oder die Erdölwirtschaft, so Prof. Freyburg.
Ohne das Internet könnte unsere Welt heutzutage nicht mehr funktionieren. Seine Effizienz und Geschwindigkeit, die der klassische Schriftverkehr per Post oder Fax nicht besitzt, machen wir uns unentwegt zu Nutzen und können, falls es drauf ankommen sollte, schnell Hilfe holen oder uns vernetzten und informieren. Dass wir so vom Internet abhängig sind kann aber auch zur Achillesverse werden, wenn lebenswichtige Systeme ausfallen könnten. Unser Alltag ist vom Internet geprägt, wie angreifbar das unsere moderne Gesellschaft aber auch machen kann, das wurde in dieser außergewöhnlichen Politikdoppelstunde mehr als deutlich!
Insgesamt 4.500 Schulen mit knapp 1,4 Millionen Schülerinnen und Schülern nahmen in diesem Schuljahr deutschlandweit an der sogenannten „Juniorwahl“ teil, darunter befand sich auch das Gymnasium Ohlstedt. Nachdem nun in der vergangenen Woche das Wahllokal jeweils in der 3. Pause für alle Schüler ab dem 8. Jahrgang geöffnet war und die Stimmen mittlerweile ausgezählt sind, lässt sich feststellen, dass entgegen der realen Bundestagswahl die FDP und die GRÜNEN die meisten Stimmen an unserer Schule erhielten. Mit über 26 Prozent wurde die FDP sogar Wahlsieger, gefolgt von den GRÜNEN mit etwa 22 Prozent. Danach folgen die CDU mit 19,86 Prozent und die SPD mit knapp über 15 Prozent. Hinsichtlich der Wahlbeteiligung kann gesagt werden, dass im Vergleich zur Juniorwahl, die im Rahmen der Bürgerschaftswahlen in Hamburg stattfand, mehr Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Ohlstedt ihre Stimme abgegeben haben. Mit etwa 58 Prozent erreichen wir aber leider nicht die Beteiligung, die auf Bundesebene zu verzeichnen war. Trotzdem scheint das Interesse an Politik und an den jeweiligen Parteiprogrammen sichtbar gestiegen zu sein. Das ist auch gut, vor allem wenn man bedenkt, dass bei den nächsten Bundestagswahlen ein Großteil der beteiligten Schüler wahlberechtigt ist und somit aktiv über die eigene Zukunft mitentscheiden kann.
FDP – 26,17 % / GRÜNE – 22,2 % / SPD – 15,19 % / CDU – 19,86 % / LINKE – 4,44 % / AFD – 3,97 % und Restliche Parteien – 8,17 %
Unter dem nachfolgenden Link sind außerdem die deutschlandweiten Ergebnisse der Juniorwahl in zusammengefasster Form zu finden: Juniorwahl Bundestagswahl 2021
Demnächst… vom 20.09. bis 23.09.2021 wird wieder die Juniorwahl, ein Projekt im Rahmen der Demokratiebildung, am Gymnasium Ohlstedt durchgeführt. Dabei haben alle Schülerinnen und Schüler ab Jahrgang 8 die Möglichkeit, jeweils in der 3. Pause in der oben genannten Woche ihre Stimme mittels authentischer Stimmzettel abzugeben und somit die Bundestagswahl zu simulieren. Im Musikvorbereitungsraum wird sich in diesem Zusammenhang das Wahllokal befinden, wobei die Betreuung von unseren Juniorbotschaftern erfolgt. Am 26. September werden dann analog zur Bundestagswahl die Ergebnisse der Juniorwahl (siehe www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html) veröffentlicht.
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